Psychology meets art: Masken
Die Maske zeigt mehr als sie verbirgt
Beim Tragen von Masken im Theater entfallen zwei wichtige Ausdrucksmöglichkeiten: Mimik und Sprache. Um so bedeutender wird der Körperausdruck. Das Verwandeln in eine andere Figur ermöglicht aus alten Mustern auszusteigen und erweitert das eigene Verhaltensrepertoire.
Von wesentlicher Bedeutung ist die Entwicklung von Imagination, um Neues zu erfahren und andere Möglichkeiten von sich und der Welt zu entwickeln. Nur etwas, das man sich vorstellen kann, kann man auch realisieren (van der Kolk, 2016).
Welchen Einfluss hat Körperhaltung und Mimik auf eigene Gefühle und Gedanken sowie auf Gedanken und Gefühle des Gegenübers? Welchen Einfluss haben Körperhaltung und Mimik der Anderen auf mich? Sich dieser Resonanzphänomene bewußter zu verbessert die Beziehungskompetenz. Es wird trainiert, in eine Beobachterhaltung zu gehen und innere Vorgänge wahrzunehmen. Das darstellende Spiel bietet die Gelegenheit, sich zu zeigen sowie gesehen zu werden. Rollen- und Partnerwechsel verhelfen zu mehr Einfühlen und tieferem Verstehen der Position des Gegenübers.
Ziele: Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein, Selbstausdruck, Flexibilität, Spontaneität, Selbstwirksamkeit, Interozeption, Zugehörigkeitsgefühl, Selbstregulation, Stärkung der eigenen Identität, Authentizität.
Methoden: Maskenspiel (neutrale Maske, Charakter-Maske) und Bewegegungstheater
Alle Übungen sind gekennzeichnet von konkretem Erleben und Experimentieren, wobei alle Sinne und der Körper einbezogen sind. Spielerische Leichtigkeit und Humor erleichtern den Lern- und Veränderungsprozess.
Literatur
Lecoq, J. (2003). Der poetische Körper. Berlin: Alexander Verlag.
Nees, F. (2019). Selbststärkung: 80 kreative erlebnisorientierte Übungen für die Psychotherapie. Mit 20-seitigem Booklet. Beltz Verlag, Weinheim.
Nees, F. (2016). Improvisationstheater schafft Lust auf Veränderung: Innerer Kritiker meets inneren Querdenker. In A. Wienands (Hrsg.), System und Körper: Kreative Methoden in der systemischen Praxis (S. 185–201). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Van der Kolk, B. (2016). Verkörperter Schrecken: Traumaspuren in Gehirn, Geist und Körper und wie man sie heilen kann. Lichtenau: Probst.