Fachexkursion für Psychologen und Interessierte nach Buenos Aires
Buenos Aires ist die Stadt mit der höchsten Psychotherapeutendichte der Welt, neben New York. Warum ist das so? Die Suche nach der eigenen Identität, verlorene Heimat, danach, wo ich herkomme? Wer bin ich? … und Traumatisierung.
Programmpunkte
- Besuch einer öffentlichen Klinik und des Projekts »Healing Hug«: Tango als Element der Therapie mit Parkinson-Patienten.
- Austausch mit einer Psychoanalytikerin in privater Praxis
Es wird über die kulturellen Unterschiede reflektiert (psychosoziale Folgen von Migration, Kolonialismus, …) sowie der Frage nachgegangen, warum es in Argentinien die höchste Psychotherapeutendichte der Welt gibt.
In Argentinien wird Psychotherapie z.B. in öffentlichen Krankenhäusern umsonst angeboten. Es ist jedoch ebenso weitverbreitet und wird positiv bewertet, sich privat einen Psychotherapeuten in eigener Praxis zu suchen und eine Psychotherapie selbst zu bezahlen, um sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Welche Unterschiede gibt es zwischen den verschiedenen Patienten in den verschiedenen Behandlungssettings?
- Transkulturelle Psychotherapie: Das Fremde in uns
Es werden bestehende Konzepte von psychischer Störung und Behandlungskonzepte vor dem Hintergrund unserer europäischen-nordamerikanischen Kultur und Geschichte betrachtet. Vergleich mit anderen Kulturen am Beispiel Argentinien – die eigene Kultur aus der Distanz heraus betrachten.
- Besichtigung des ehemaligen ESMA, das Geheimgefängnis und Folterzentrum während der Militärdiktatur war.
- Führung, Vortrag und Diskussion
- Geschichte der Militärdiktatur in Argentinien. Psychosoziale und traumatisierende Folgen von staatlichem Terror
- Aufarbeitung und Erinnerungskultur und deren Einfluss auf die Bewältigung von Traumata
- Gespräch mit einer Vertreterin der »Madres de Plaza de Mayo«, die sich bereits während der Militärdiktatur zusammenschlossen, um ihre »verschwundenen« Kinder zu suchen. Für ihre Arbeit wurden sie mit dem UNESCO-Friedenspreis ausgezeichnet.
- Gespräch mit dem Leiter einer Beratungsstelle über die Unterstützung für Opfer von Staatsterror und transgenerationale Weitergabe von Trauma. Ministerium für Gerechtigkeit und Menschenrechte
Wie muss Führung aussehen, damit Menschen gerne folgen? Was wäre, wenn beide Partner einander folgen, statt den traditionellen Rollen von führen und folgen zu entsprechen oder gemeinsam zu führen? Wieviel kann ein einfacher Rollen- und Perspektivenwechsel bewirken?
Ziele
- Erweiterung der Beziehungs- und Kommunikationskompetenz
- Führungskompetenz sowie Durchsetzungs- und Abgrenzungsfähigkeit
- Improvisationsfähigkeit, Flexibilität und Offenheit für mehr Veränderungskompetenz
- konstruktiver Umgang mit Fehlern
- Verbesserung der nonverbalen Kommunikation
- Verbindung zum eigenen Körper, Interozeption
- körperlich entspannt sein als Voraussetzung für Zuhören, Wahrnehmung und Resonanz
- Regulation von Nähe und Distanz
- Wertschätzung und Bedeutung der Kompetenzen des »Followers«
- Empathie und Sensibilität
- Klarheit und Präsenz
- Ausdruck und Wirkung auf andere
- kooperative Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung
Teilnehmerstimmen
Die Reise mit Dir und der Gruppe, war einmalig schön und wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Für die Fachexkursion hast Du eine sehr gute, abwechslungsreiche, interessante Auswahl getroffen. Das hat mich zum nachdenken und nachlesen angeregt. Das Lebensgefühl »Lebe so, als wäre jeder Tag dein letzter« hat mir imponiert. Es ist auch eine Kraft spürbar bei mir angekommen, die auch in den Demos, die am vorletzten Tag meiner Reise in Buenos Aires stattgefunden haben, zum Ausdruck kamen.
Alexa Hahne (Teilnehmerin Buenos Aires, Februar 2018)
Ich bin fasziniert von einer völlig anderen Kultur und einem anderen Verständnis für Psychotherapie. Wenn ich dort erzählte, dass ich Psychologin bin, antworteten mir die Personen: »Schön, ich mag Psychologen. Ich gehe übrigens auch zum einem.« Diese Offenheit und gleichzeitig so viele Geheimnisse; was ich von Buenos Aires kennengelernt habe, bewegt mich zutiefst. Ich habe eine große Sehnsucht, die Luft von Buenos Aires so schnell wie möglich wieder einzuatmen. Das Zitat aus dem Buch »Drei Minuten in der Wirklichkeit« begleitet mich jeden Tag: »… Man kehrt immer nach Buenos Aires zurück … es ist als ob einen diese Stadt von innen tätowiert … Plötzlich passt man nirgendwo anders mehr hin.«
Kristina Buhl, Psychologiestudentin
Tief bewegt haben mich mehrere Dinge und alles zusammen hat ein Bild ergeben und Spuren hinterlassen, für die ich dankbar bin und die meine Erwartungen weit überschritten haben. Für mich war es die Mischung, die es ausgemacht hat, wie ich es beim Kennenlernen keiner anderen Stadt bis jetzt erlebt habe.
Barbara und Bodo Kirchner (Teilnehmer Buenos Aires, Januar 2017)
Ich danke dir für die vielen Impulse, die ich durch dich und dein Programm erhalten habe, es war vor allem eine tolle Bereicherung, dich kennenzulernen. Ich finde es unglaublich toll, wie du die Dinge anpackst, deine Fröhlichkeit und deine Kreativität, ebenso die Ernsthaftigkeit und Professionalität, die dahintersteckt.
Monika Kanatschnig (Teilnehmerin Buenos Aires, Januar 2017)
Termine & Infos
- Fachexkursion
nach Buenos Aires
14.–18.10.2022
Bei der Psychotherapeutenkammer Berlin werden
Fortbildungspunkte beantragt.
Für diese Fachexkursion wurden 2018 30 Punkte vergeben. - Workshop & Einzelcoaching
in Iguazú
zu Resilienz & Selbstwirksamkeit: »Alles, was ich liebe!«
19.–22.10.2022